Eine kleine Weihnachtsgeschichte frei nach Hans Christian Andersen.
Es war entsetzlich kalt. Grauer Schneematsch lag auf den Straßen, und Kunstlicht löste bereits die Sonne ab, die irgendwo hinter der Wolkendecke unterging. Es war der letzte Abend im Jahre, Silvesterabend. In dieser taghell ausgeleuchteten Kälte ging auf dem Bürgersteig ein schmächtiger armer Mann mit bloßem Kopfe und löchrigen Socken an den Füßen. Er hatte wohl Schuhe angehabt, als er aus seinem Schlafsack gekrochen war, aber was konnte das helfen! Es waren sehr große Schuhe. Die hatte letzten Frühling jemand am Altkleidercontainer abgestellt, und er hatte sie mit den Schnürsenkeln über seinen Knöcheln festbinden müssen, so groß waren sie. Diese Schuhe hatte der Mann verloren, als er über die Straße eilte, während ein Sportwagen mit viel Getöse vorüberjagte. Die Schnürsenkel hatten sich gelöst. Der eine Schuh war nicht wieder aufzufinden, und mit dem anderen machte sich ein streunender Hund aus dem Staube, welcher daran wohl etwas Essbares gerochen hatte.
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